Das Weinland (auch Zürcher Weinland genannt)
umfasst die Region nördlich von Winterthur bis zum Rhein, wovon
hauptsächlich den Bezirk Andelfingen. Doch auch die
nördlichsten Gemeinden des Bezirkes Winterthur werden dazu
gezählt. Diese Region wird von den Bahnstrecken Winterthur - Schaffhausen und Winterthur - Etzwilen erschlossen. Ganz im Norden streift noch die Strecke Schaffhausen - Kreuzlingen diese Region. Bis heute gibt es keine Stadt im Weinland, Winterthur ist das Zentrum für dieses Gebiet. Teilweise sind die Gemeinden dieser Region recht klein und aktuell kommt es immer wieder zu Gemeindefusionen, wie in Stammheim (bereits erfolgt) oder Andelfingen (in Arbeit). Es wird auch über weitere Fusionen nachgedacht. Das Weinland grenzt nicht nur an weitere Orte des Kantons Zürich, es hat im Osten auch eine lange Grenze zum Kanton Thurgau, zudem bildet der Rhein auch die Grenze zum Kanton Schaffhausen und bei Rheinau zu Deutschland (Landkreis Waldhut). Von Ost nach West durchfliesst die Thur die Region etwa in der Mitte, was von den Erbauern der beiden Strecken grosse Bahnbrücken über den tief eingeschnittenen Flusslauf verlangte. Die Brücke bei Ossingen, an der Strecke Winterthur-Etzwilen war deshalb auch schon mehrfach ein Sorgenkind der Bahn und musste letztmalig erst 2021 über mehr als ein halbes Jahr für Reparaturen gesperrt werden. Diese Seite soll einige besonders schöne Bilder zu Barrierenposten in dieser Region zeigen, wobei die Posten zwischen Winterthur und Hettlingen bzw. Seuzach auf den Streckenseiten und auf den separaten Seiten zu den Winterthurer Barrierenposten präsentiert werden. |
Strecke Winterthur - Hettlingen - Henggart - Andelfingen - Marthalen - Dachsen - Rheinfall - Neuhausen - Schaffhausen |
Bild oben:
Bahnhof Andelfingen: Von Winterthur her kommend erreicht die Bahn nach
einer Kurve (von links auf diesem Bild) den Bahnhof Andelfingen. Durch
die relativ beengten Verhältnisse am Hang oberhalb von
Andelfingen, entstand eine nach Mass angepasste Stationsanlage. Die
Geleise 1 und 2 (Gleis 2 ist ganz vorne sichtbar) hatten eine
Nutzlänge von 371 Metern. Kaum sichtbar ganz am rechten Bildrand
liegt das Gleis 3 von welchem ein 74 Meter langes Ladegleis zum
Güterschuppen mit Rampe führte. Der Altweg kreuzte hier die
Geleise. Durch die engen Platzverhältnisse am Bahnhofplatz wurde
hier nur eine Viertelsschranke (also nur mit einem Schlagbaum
bergstetig) installiert. Gegenüber stand ein Andreaskreuz mit
Blinklicht und Glocke (siehe kleines Bild unten rechts). Der
Übergang diente nicht nur dem Strassenverkehr, denn ganz rechts
sieht man einen kleinen Weg abzweigen, der zum bergseitigen Bahnsteig
führte. Dieses Bild wurde im Zeitraum 1955/56 (genaues Datum unbekannt) gemacht, als ein Lkw-Fahrer das Blicklicht und die gesenkte Barriere missachtete und mit einem Güterzug, der aus Richtung Schaffhausen ohne Halt hätte durchfahren sollen, kollidierte. Ob es zu Opfern kam, ist unbekannt. Zum Glück hatte das Heimatkundliche Archiv Marthalen dieses Bild noch archiviert. Dieser Übergang wurde 2004 ganz aufgegeben und in seiner Nähe entsand eine Unterführung zum Bahnsteig. Seit etwa 1944 wurde dieser Barriere mit einer elektrischen Winde (Kaffeemühle) angetrieben. |
Bild oben:
Bahnhof Andelfingen im Zeitraum 1955-1959 (Anhand der
Zigarettenwerbung). Das Bild zeigt den Bahnübergang an der
Landstrasse, vormals war dies die Hauptachse von Winterthur nach
Schaffhausen. Heute spielt diese Strasse nur noch eine örtliche
Rolle und der Bahnübergang existiert noch immer - aber jetzt mit
automatischer Barriere. Die hier sichtbare Anlage präsentierte
sich seit etwa 1944 unverändert, denn damals wurde die Bedienung
von Handbetrieb auf elektrische Winden (Kaffeemühle) umgestellt.
Dies geschach gleichzeitig mit dem Einbau eines elektrischen
Schalter-Stellwerkes von Integra. Mit dem weiteren Umbau des Bahnhofes
für die S-Bahn im Jahr 2004 wurde diese Barriere komplett
automatisiert. Dank sei dem Heimatkundlichen Archiv Andelfingen, welches dieses Bild zur Verfügung gestellt hat. |
Posten 7i: Dieses Bild wurde freundlicherweise vom Staatsarchiv Zürich mit der Signatur Z17.110.13zur Verfügung gestellt. Es zeigt Posten 7i im März 1934. Der Posten steht etwas abseits rechts, weshalb er nicht auf dem Bild ist. Die Blickrichtung ist nach Kleinandelfingen. Nach links führt die Bahn zur Thurbrücke und nach rechts in Richtung Posten 7j (siehe unten) und weiter nach Marthalen. Die Bedienung erfolgte direkt an der Barriere, denn wenn man genau hinsieht ist die Kurbel am Barrierenbock zu sehen. Diese Anordnung war nicht so selten. Die Sitzbank wurde ganz sicher oft von den Wärterinnen genutzt, denn bis Ende der 1950er Jahre gab es für die Ankündigung der Züge nur die Abläuteglocke beim Posten. Das diese Übermittlung nicht immer zu 100% sicher war (die Bahnhöfe konnten vergessen abzuläuten oder drückten den Knopf zu spät), musste die Barriere schon 4 Minuten vor der fahrplanmässigen Abfahrt der Züge ab Andelfingen oder Marthalen gesenkt werden. Anders als der unten folgende Posten 7j, wurde Posten 7i einige Jahre später in den 1960ern durch eine Unterführung ersetzt. |
Bild oben: Von Winterthur und Andelfingen herkommend beschreibt die Bahn eine langgezogene Kurve und überquert die Thur auf einer 137 Meter langen und 33 Meter hohen Brücke. Nach rund 500 Metern kreuzte die Bahn die Ossingerstrasse beim damaligen Posten 7i (siehe oberstes Bild dieser Seite). Schon hier dreht die Strecke immer mehr in nordwestliche Richtung. Nach weiteren gut 500 Metern folgte der Bahnübergang, welcher damals einen Feldweg sicherte, der heute die Schneitenbergstrasse bildet. Diese Barrierenanlage wurde schon vom Posten 7j aus fernbedient. Dieses Bild muss etwa 1956 aufgenommen worden sein, denn die Unterführung, welche den Bahnübergang ersetzt ist nahezu fertig gebaut. Rechts daneben ist aber die alte Barrierenanlage noch in Betrieb - vermutlich nur noch ganz wenige Wochen. Auffallend ist die sehr primitive Bauart, welche jener bei verschiedenen Privatbahnen entspricht. (Dem Link folgen für genauere Informationen). Bei den SBB fand man Mitte des 20. Jahrhunderts nur noch extrem selten solche Barrieren. Wie gut zu sehen ist, existieren keine Kabelrollen an den Schrankenböcken. Die Gegengewichte sind jedoch schwerer als die Schlagbäume, was die Schranken offen hält. An den Gegengewichten sind die Seilzüge befestigt und laufen hinter den Schrankenböcken über eine erhöhte Umlenkrolle. Die SBB haben hier aber eine weitere Serie Umlenkrollen hinter den erhöhten Rollen angebracht, welche den Seizug senkrecht nach unten zieht und dort läuft er über eine weitere Rolle unter dem Gleis hindurch. Auf der Postenseite (auf diesem Bild auf der anderen Seite des Gleises) führten dann die zwei Seile bis zum Posten wo sie an einem normalen Kurbelstock nur einseitig auf die dortige Seilrolle aufgezogen sind. Im Grunde brauchte es nur etwas Kraft um die Schlagbäume zu senken, was nur etwa 3-4 Umdrehungen benötige (zum Vergleich bei einer Schranke System Bruchsal - wie beim Übergang beim Posten - sind mindestens 8 Umdrehungen notwendig), aber bei gesenkter Barriere musste die Sicherung (Falle neben der Achse der Kurbel) eingelegt werden, um ein ungewolltes Öffnen zu verhinderten. Dieses wirklich einmalige Bild stammt vom Heimatkundlichen Archiv Marthalen, obwohl der Ort im Gebiet der Gemeinde Kleinandelfingen liegt! |
Oben: Posten 7j zwischen Andelfingen und Marthalen. Obwohl bereits um Mitte
der 1950er Jahre verschwunden, so können Sie sich in die
Vergangenheit versetzen lassen. Mit viel Recherche hat Urs Naef wiederum ein Meisterwerk auf's Papier gebracht! Zwei Fotos, welche Teile davon zeigen, sind auf der Streckenliste zu finden. Stellen Sie es sich vor: Sie stehen am Rande der noch nicht richtig asphaltierten Strasse von Kleinandelfingen nach Oerlingen und Schaffhausen. Es ist frühes Frühjahr. Die Birken sind noch kahl und der Garten beim Posten noch unbepflanzt, ganz im Gegensatz zum Bild auf der Streckenliste. Etwas weiter rechts (nicht mehr zu sehen) befindet sich der Scheiterberg (hier Schiiterberg genannt) wo noch heute Weinbau betrieben wird. Aber so früh im Jahr ruhen die Rebstöcke noch. Das Läutewerk vor dem Wohnhaus hat soeben mit einmaligem Bim-Bim-Bim einen Zug aus Andelfingen angekündigt (denn mit einer Schlaggruppe werden die Züge aus Rchtung Winterthur angekündigt) und die Wärterin hat soeben damit begonnen die auf der Seite von Andelfingen befindliche, fernbediente Feldweg-Schranke zu senken. Sie wird erst an den ersten 8 Kurbelumdrehungen sein, da bimmelt es an der Schranke nur und wenn diese durch sind, nimmt sie die linke Kurbel auch in die Hand und kurbelt dann mit 8 Umdrehungen beide Schrankenanlagen, also auch diese hier, runter. Der Verkehr auf der Strasse ist ja so zu Beginn der 1950er Jahre den Tag über relativ schwach, so werden sich in den etwa 4 Minuten bis nach der Zugsdurchfahrt kaum viele Autos stauen. Anders sieht es aber bereits in den Morgen- und Abendstunden aus, denn der Autoboom, besonders für den Berufsverkehr, aber auch den Freizeitverkehr, hat nach dem Krieg sehr schnell eingesetzt. Aus diesem Grund war das "Todesurteil" für Posten 7j bereits gefällt. Mit dem Bau der Unterführung wurde auch das Wärterwohnhaus abgerissen. Ob die Wärterin hier bereits in Rente konnte (zu jener Zeit gab es noch kein festes Pensionsalter für Barrierenpersonal, da es ja keine Pension gab) - oder konnte sie weitere Berufsjahre noch im benachbarten Posten 7i weiterarbeiten? |
Nachfolgend nochmal Posten 7j auf schönen Aufnahmen vom Heimatkundlichen Archiv Marthalen: |
Bilder oben und unten:
Vergleichen Sie diese Fotos mit der sehr gelungen Zeichnung von Urs
Naef. Man muss hier betonen, dass zum Zeitpunkt als er die Zeichnung
erstellte noch gar keine Kenntnis über die Fotos existierte! Das Heimatkundliche Archiv Marthalen hat auch diese zwei echt einmaligen Bilder zur Verfügung gestellt! Das obere Bild zeigt den Posten 7j nach Beginn der Bauarbeiten für die Unterführung 1955, vermutlich im Sommer. Erste Erdarbeiten haben begonnen, aber es wurden noch keine Bäume gefällt und der Betrieb des Barrierenpostens konnte noch fast normal abgewickelt werden. Vermutlich 1956, wohl im späten Frühjahr(?), sind die Arbeiten bereits recht weit fortgeschritten, wie man am unteren Bild sehen kann. Die Barriere hier an der Schaffhauserstrasse wird nicht mehr von einem Kurbelstock aus bedient. Nein, die Bahnmeisterei 7 aus Schaffhausen hat eine Kurbel direkt an den Schrankenbock montiert. Ein winziger hölzerner Verschlag am Laternenmast, links der linken Barriere, muss als Aufenthaltsort während der Zugfahrten diesen und hier drin wird wohl noch provisorisch ein Kurbelstock stehen, um die Barriere an der Schneitenbergstrasse zu bedienen - eine Sache die es nur noch für wenige Wochen gibt. Ein Unternehmen aus Andelfingen ist dabei bereits Teile der neuen Bahnbrücke über die zu verlegende Schaffhauserstrasse mit Beton auszugiessen. Es werden zwar schon einige Maschinen eingesetzt, aber mit heute ist es doch nicht zu vergleichen. Einer der Herren mit Hut, bei der barriere, muss wohl der Sicherheitswärter gewesen sein. Immer wenn sich ein Zug näherte musste er in ein Horn blasen, damit die Arbeiter sofort das Gleis verlassen - und auch dran denken ihre Werkzeuge mitzunehmen. Zu jener Zeit fuhren hier zwischen 05.00 und bis kurz vor Mitternacht rund 26 Personenzüge und je nach Bedarf 10-15 Güterzüge durch. Aber das Barrierenpersonal hier war nicht zu beneiden. Baustelle mit Baulärm, Rücksichtnahme auf die Arbeiter und den Bahn- und Strassenverkehr und über Bretter und Balken zwischen Posten und Bedienstelle hin und her gehen - bei jedem Wetter. Und dies bei einem sogar für jene Epoche lächerlich tiefen Verdienst und hier noch mit der Aussicht - vielleicht anderswo noch beschäftigt zu werden. |
Bilder oben und unten: Aus dem Heimatkundlichen Archiv Marthalen stammen diese zwei recht guten Bilder des Postens 7k.
Oben sieht man den Posten mit seinem gelb verschindelten Häuschen,
welches etwa Mitte der 1950er Jahre eine ältere Holzbude auf der
anderen Gleisseite ersetzte. Dies ist der Übergang an der
Mötscheweg. Wenn man genau durch die Fenster schaut lässt
sich der durchgehende Kasten für alle drei Kurbeln sehen. Dass
sich alle drei Kurbeln an einem Kurbelstock befinden, liegt daran, dass
dieser ursprünglich im Freien stand und zwar hier wo sich heute
der Posten befindet. Etwa in der Mitte sieht man, etwas
abgeschrägt, das Klemmbrett mit der Bedienungsvorschrift. Zudem lassen sich das Telefon an der Wand und links davon die Wandtafel erkennen. Auf dem unteren Bild ist die Barriere in gesenktem Zustand zu sehen und ein Zug aus Richtung Winterthur nähert sich dem Posten. Um den Lokführer zu grüssen, begab sich die Wärterin vor die Türe. Während das Grüssen immer üblich war, gab es keine Vorschrift die besagte, dass man dazu aus dem Häuschen treten solle. Doch es erscheint hier logisch, denn der Zug hat bereits den recht weit entfernten fernbedienten Übergang Oerlingerstrasse und sobald er auch hier am Hauptübergang vorbei ist, wird die Wärterin beide Barrieren gleichzeitig hoch kurbeln und anschliessend die Barriere am Talackerweg öffnen. Offenbar waren die Barrieren am Mötscheweg und Talackerweg signalabhängig, denn das Einfahrvorsignal der Station Marthalen ist hier zu sehen. Der etwas vom Posten entfernte Standort der Abläuteglocke weist darauf hin, dass ursprünglich das Postenhäuschen auf der rechten Seite des Geleises stand. Den Weg über das Gleis gab es auch schon bevor das zu sehende Häuschen aufgestellt wurde, denn der Kurbelstock befand sich immer links. Solche etwas sonderbaren Anordnungen gab es früher schon mal. Der rechts vom Gleis zu sehende Weg führt direkt zum Wärterwohnhaus welches noch heute, allerdings privat, bewohnt wird. Die "Katzenaugen" oder Rückstrahler weisen darauf hin, dass dieses Bild wohl noch in den 1960ern entstanden ist, spätestens in den frühen 1970ern wurden - wenn überhaupt - nur noch die rot-weissen Warndreiecke angebracht. Denn Rückstrahler mussten öfter gereinigt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt, wahrscheinlich so um 1970-1975 wurden an den Schlagbäumen auch Hängegitter angebracht, was dann auch eine Stahlplatte mehr am Gegengewicht erforderte. Einen herzlichen Dank an das Heimatkundliche Archiv Marthalen und auch ganz besonders an die unbekannte Barrierenwärterin! Bild unten: Aus
den Stiften von Barrierenzeichner Urs Naef stammt diese Ergänzung
zum Posten 7k. Hier sieht man im Hintergrund das ganze Ensemble des
Postens. Das Postengebäude, die Barriere am Mötscheweg und
das noch heute stehende Wärterwohnhaus.
Dies mal sehen wir im Vordergrund die Barriere am Talackerweg. Wie alle anderen Barrierenanlagen dieses Postens auch eine Bruchsal-Barriere ganz einfacher Bauart. Anhand des rot-weissen Warndreieckes bezieht sich dieses Bild auf die 1970er Jahre oder bis vor der Automatisierung in den 1980ern (etwa im Zeitraum 1985-1987, genaue Daten liegen nicht vor). Im Kontrast zu oben ist dies ein Winterbild. Der nächste Zg scheint aus Marthalen zu kommen, weshalb diese Barriere bereits gesenkt ist und die anderen zwei (jene an der Oerlingerstrasse ist zu weit weg und deshalb nicht einsehbar) werden in wenigen Augenblicken folgen, denn Talackerweg und Mötscheweg mussten gesenkt sein, damit das Ausfahrsignal (in dieser Richtung) im Bahnhof Marthalen geöffnet werden kann (auf grün). |
Bild oben und unten: Auch
wenn sich diese Seiten in der Regel mit Barrierenposten auf offener
Strecke befasst, so soll hier doch noch ein Blick auf den früheren
Bahnhof Marthalen geworfen werden. Denn er war nicht gerade "arm" an
Barrierenanlagen. Da kann man wirklich dem Heimatkundlichen
Archiv Marthalen wirklich danken, dass es auch noch diese Bilder gibt.
Oben ein Blick auf den damaligen Bahnhof aus Richtung
Andelfingen-Winterthur. Zu sehen ist der Bahnübergang
Stationsstrasse mit seiner Halbschranke (zwei Schlagbäume). Rechts
davon, hinter den Hausdächern, kann man die Spitzen der
Schlagbäume erkennen, welche die Rangierfahrten zum Pflichtlager
sicherten und dazu die Bahnhofstrasse überquert werden musste
(diese Barrierenanlage, die vor Ort mit Kurbel bedient wurde, existiert
heute nicht mehr, da auch der Güterverkehr ruht). Im Hintergrund
ist der Güterschuppen zu erkennen und anschliessend die Giebelwand
des Bahnhofes. Danach fast am linken Bildrand (vor dem Wald) sieht man
noch etwas von den Schlagbäumen des Überganges Sackstrasse
(die Strassennamen entsprechen jenen von heute, früher können
abweichende Namen verwendet worden sein). Die heutige Station wurde
links der hier noch knapp sichtbaren Unterführung der
Rüdlingerstrasse auf dem Bahndamm errichtet und ein Stück
weit wurde die Bahn hier auf Doppelspur ausgebaut. Auf dem unteren Bild, welches irgendwann zwischen 1960 und 1980 gemacht wurde, öffnet sich die Barriere, nachdem ein Zug aus Winterthur eingefahren ist. Das Bild könnte wohl zeitlich noch eher in die 1970er passen, denn es existierte bereits ein standartisiertes rot-weisses Warndreieck am Schlagbaum. Da sich nicht nur das Pflichtlager hinter dem Bahnhof befand, sondern auch die landwirtschaftliche Genossenschaft, überquerten hier sehr oft solche Gespanne das Gleis - und auf dem Wagen mitfahren.... das war früher normal. Das Bild entstand zum Ende des Winters, die Bäume sind noch kahl und verschmutzte Schneereste liegen überall herum. |
Oben: Posten
7l. Dies war der letzte Posten der Strecke nach Schaffhausen von
Winterthur ausgehend. Er befand sich im Dorf Dachsen, genauer im Km
50,646. Von hier aus wurden der auf dem Bild aufgeführte
Übergang an der Lindenstrasse und etwas weiter nach links
derjenige am Püntenweg bedient. Nach rechts geht es nach
Marthalen. Im Zeitraum 1941 bis 1948, als die Signalanlagen dieser
Strecke modernisiert wurden, wurde bei diesem Posten, der sich nur rund
700 Meter von der Station Dachsen entfernt liegt die
Signalabhängigkeit eingeführt. Das heisst, dass das
Einfahrsignal für Züge von Marthalen und das Ausfahrsignal
von Dachsen in Richtung Marthalen nur auf Fahrt (grün) umschalten
konnte, wenn beide Barrierenanlagen komplett gesenkt waren. Zu diesem
Zweck erteilte die Station Dachsen jeweils die Schliessaufforderung
mittels eines Huptones oder ähnlichem, der im Posten ertönte.
Die ZugmDie Schliessung des Stromkreises für die Signale erfolgte
im kleinen Kasten beim postenseitigen Schlagbaum. Bereits 1983
beschlossen die SBB diese Übergänge zu automatisieren, obwohl
sie durch die Signalabhängigkeit als sehr sicher galten. Auf
diesem sehr guten Bild von Urs Naef trugen die Schlagbäume auch
noch die Warndreiecke, so war der Stand noch bis 1984. Jedoch schon
Ende 1984 waren sie weg und am Montag, 22. Juli 1985 wurden die alten
Barrieren letztmalig gesenkt. Diese an der Lindenstrasse wurden durch
eine Dreiviertelsschranke ersetzt (1 Schlagbaum auf der Postenseite, 2
Schlagbäume an der breiteren Stelle der Strasse), die noch immer
existiert. Eine Unterführung ersetzte später den
Übergang Püntenweg.
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Strecke (Zürich - Oberglatt) - Bülach - Rafz - Jestetten - Neuhausen - Schaffhausen |
Bahnhof Altenburg-Rheinau. Dieser SBB Bahnhof liegt bei
Altenburg (heute Gemeinde Jestetten; Landkreis Waldshut-Tiengen) auf
deutschem Gebiet. Da jedoch die mitgenannte Ortschaft Rheinau bereits
auf der anderen Seite des Rheins im Weinland liegt, passt das Bild
hierher. Der Bahnhof Altenburg-Rheinau wurde 1897 an der Strecke Bülach - Schaffhausen eröffnet. 2002 wurde er in einen unbesetzten Haltepunkt umgewandelt und 2010 ganz aufgehoben. Es halten gar keine Züge mehr. Die Bahnschranke wurde ursprünglich von Hand bedient und später auf eine elektrische Winde umgebaut. Der Bahnübergang verschwand im Zuge des Doppelspurausbaues der Strecke hier und wurde durch ein Ersatzbauwerk abgelöst. Es gab generell nur wenige Bahnübergänge auf dem deutschen Abschnitt dieser SBB Strecke. Das kleine Gebäude zwischen Station und Schranke war das Toilettenhäuschen, früher oft mit "Abort" beschriftet. Typisch für sehr viele Schweizer Bahnhöfe, doch auch in Deutschland fand man sie vor. Mit diesem Bild versetzt uns Urs Naef wiederum hervorragend in eine vergangene Zeit. |
Schweizer Barrierenposten | Fahrplancenter |