BARRIERENPOSTEN

AM RECHTEN ZÜRCHSEE-UFER
Zürich - Meilen - Rapperswil
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Aus topografischen Gründen, Streckenführung oft etwas am Abhang vom der Pfannenstiel-Region zum Zürichsee, wies diese Bahnstrecke nicht sehr viele Bahnübergänge auf. Die meisten Übergänge befanden sich beideseits der Bahnhöfe. Da diese Seiten jedoch viel Wert auf die eigentlichen Streckenposten legen, ist es nicht weiter schlimm, wenn nicht von jeder Anlage ein Bild existiert. Keine andere Gemeinde am rechten Seeufer, wies jedoch auf einer kurzen Distanz so viele Übergänge auf, wie Küsnacht ZH. In Küsnacht-Goldbach (Posten und Haltestelle) angefangen über zwei Stationsposten beidseits des Bahnhofes und zwei weiteren Posten. Urs Naef hat aus dem Gedächtnis und mit Hilfe von Landkarten und anderen frei zugänglichen Quellen die nachfolgenden 4 Bilder geschaffen. Sie zeigen die Situation, wie sie mehrheitlich in den 1960er Jahren bestand.
Da die Strecke Zürich - Meilen - Rapperswil mit den schnellen roten RABDe 12/12  (den "Mirages" oder "Goldküsten-Express") ab 1967 einen verdichteten Fahrplan erhielt, der schlussendlich zum ersten 30-Min. Taktfahrplan des SBB Netzes wurde, mussten die Installationen an der Strecke nach und nach modernisiert werden, was auch das Ende vieler Barrierenposten bedeutete.  Doch erleben Sie hier nochmal "wie es früher einmal war"....
Die Kommentare zu den hervorragenden Zeichnungen stammen ebenfalls von Urs Naef.
Goldbach
Bild oben: Gute 10 Km von Zürich entfernt liegt die Haltestelle Küsnacht-Goldbach. Die Haltestelle unterstand dem Betriebsdienst und nicht der Bauabteilung und hatte deshalb keine Postennummer. Während die Bahnstrecke Rapperswil - Meilen - Zürich (zuerst nur bis Stadelhofen bis Ende September 1894, danach bis Hauptbahnhof ab 01.10.1894) am 15.03.1894 eröffnet wurde, existierte in den Anfangsjahren nur eine Bahnstation in Küsnacht. Mit der Elektrifizierung wurde am 15.05.1926 auch die Haltestelle Küsnacht-Goldbach eröffnet. Zuvor mussten die Bewohner des Ortsteils Goldbach entweder die gut 900 Meter bis zum Bahnhof Küsnacht zu Fuss bewältigen, um dann an Goldbach vorbeizufahren, oder sie nahmen eines der damals recht zahlreich verkehrenden Schiffe nach Zürich. Die ersten Bestrebungen in Goldbach eine Haltestelle zu bauen, gingen schon auf das Jahr 1901 zurück. 1907, dann schon bei den SBB, wurde wieder eine Eingabe zur Errichtung einer Haltestelle eingereicht. Die SBB begründeten ihre Absage damit, dass es ja bis Zollikon oder Küsnacht nur je rund 1 Km weit sei, was auch zu Fuss zurückgelegt werden könne. Zu Beginn der 1920er Jahre existierte gar ein Projekt für eine Strassenbahn von Zürich nach Erlenbach, da hätte Goldbach eine Haltestelle bekommen. Doch dieses Projekt wurde nicht bewilligt. So kam es, dass mit finanzieller Beteiligung der Gemeinde endlich die Haltestelle errichtet wurde. In den ersten Jahren hielten jedoch nur die Züge in der Frühe und am Abend hier. 1962 wurde die Haltestelle von Goldbach auf Küsnacht-Goldbach und 1994 wieder auf Goldbach umbenannt. Die Haltestelle bestand aus einem Bahnsteig und vom Gleis aus gesehen links einem Warteraum und rechts einem Dienstraum, sowie einem Anbau, in dem die beiden Kurbelstöcke für die beiden Barrieren untergebracht waren. Im Warteraum konnte man an einem Schalterfenster, welches zum Dienstraum führte, Fahrkarten kaufen. Wie weit das Sortiment ging, ist nicht bekannt. Auch in den späten 1970er Jahren war alles noch unverändert. In den 1980er Jahren wurde die Haltestelle umgebaut und 1985 mit dem Entfall der Barrierenbedienung wurde auch der Fahrkartenverkauf von einem Automaten übernommen. Die beiden Goldbacher Barrieren waren die letzten handbedienten Barrieren an der Strecke Zürich - Meilen - Rapperswil. Zuletzt taten hier 5 Frauen Dienst, in drei Schichten von 04.00 bis nach Mitternacht. Ob die zweite Barriere, die sich bereits nach dem Einfahrsignal von Küsnacht befindet, signalabhängig war, ist nicht bekannt.     
GrossKohl
Bild oben: Küsnacht-Kohlrain-Quartier (evtl. hiess die bahnquerende Strasse sogar so):  Der sehr einfach gebaute Posten bediente die Barriere, einer Strasse, wo zwei Fahrzeuge kreuzen konnten. Und dazu kam ein schmaler Fussgängerweg nordwärts, nicht eingezeichnet.
Der Clou ist sicher das markante Schiffsrumpf-auf-Kopf-stehend-Gebäude, heute schön renoviert, sowie die Brennstoff-Kesselwagen, die dort lange Jahre immer wieder abgestellt gewesen sein mussten.
Die Abfolge der BÜ-Aufhebungen vollzog sich übrigens zeitlich genau umgekehrt zum ‚Rundgang‘: Heslibach zuerst, Goldbach zuletzt. Kohlrain hatte höchst wahrscheinlich den West-Ost-Verkehr aufzunehmen, solange der Tunnel unter dem Bahnhofsgelände im Bau war, wohl bis 1969. Blickrichtung der Zeichnung ist etwa nordwärts. Wohl einfacher Barrierentyp.
Auffallend: die Küsnachter Übergänge hatten – ausgenommen die beiden Goldbacher – durchweg keine Warndreiecke. Gut, sie kamen auch alle in den 1960ern weg.
GrossDorf
Bild oben: Dann folgte südlich die alte Station Küsnacht und wiederum südwärts der Stationsposten Dorfstrasse. 1968 war die Personenunterführung im Bau, auch das alte Haus hinter dem Posten im Bild musste dem neuen 2. Gleis der Doppelspur weichen. Das Bild blickt ebenfalls nach Norden oder Nordosten. Ebenfalls einfaches Postenhäuschen. Der 11 Meter Schlagbaum seeseitig hatte sicher eine Glocke und auch Wippscheiben; kein Vorläuten, doch ein Läuten oder zumindest Klappern bei Bewegung der Barriere. Diese Anlage wies mit Sicherheit den Typ Bruchsal auf.
Witltis
Bild oben: Zeigt den Küsnachter Posten 24b an der Wiltisgasse. Hier musste auch eine recht breite Strasse gesichert werden, mit bis zu 13 Metern die längsten Schlagbäume. Ein oft begangener Ort für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, man errät sicher die Bedeutung des grossen Gebäudes links. Der rechte Teil des Küsnachter Dorf-Rebgeländes ist erhalten geblieben, links vor der noch schwach erkennbaren Kirche steht heute ein Campus der Kantonsschule Küsnacht.
Der Posten selbst ist nirgends genau einsehbar, zuerst wurde vermutet die Barriere müsste auch von der Dorfstrasse her bedient gewesen sein, doch es befinden sich nirgends Drahtzüge dorthin. Barriere des Bautyps Bruchsal. Die skizzierten Häuser stehen dort alle noch, doch die Doppelspur führt sehr nahe am Haus grad rechts nach der Barriere vorbei. Die Personenunterführung wurde vor jener an der Dorfstrasse realisiert, vermutlich 1966.
HesliGross
Bild oben: Posten 24c. Der Stand ist etwa 1957/1958, gleich vor dem Bau der Personenunterführung: Von den sieben Barrieren und fünf Bedienstellen Küsnachts kam der Heslibach am frühesten weg. Die langen Häuser waren eben neu gebaut. Der Blick geht seewärts; von rechts kommt man von Küsnacht her, nach dem Gleis gehts links hin nach der Seestrasse, wobei schon kurz nach dem Übergang Erlenbach beginnt. Der Bahnübergang ist eigenlich ein Knotenpunkt von fünf Strassen, am wenigsten sichtbar jene die hinter dem Postenhäuschen nach rechts zur Seestrasse hin verläuft. Rechts das Wärterwohnhaus, es blieb nach dem Einbau des 2. Gleises, bergseitig, noch bestehen.
Alle gezeigten Häuser sind nun bereits wieder Geschichte; heute stehen überall Wohnklötze; das angedeutete alte Haus links hat seit Jahrzehnten einen Vorbau.
Noch bis in die frühen 1960 Jahre existierte hier ein Projekt eine Haltestelle, ähnlich jener in Goldbach (siehe oben) einzurichten. Allerdings wurde der lange freigehaltene Boden in der Zwischenzeit überbaut.

.f
Bild oben: Posten 24d in Feldmeilen. Der Blick geht in Richtung See. Heute endet diese Strasse stumpf vor dem Gleis, aber vieles dieser stimmungsvollen Szenerie kann man heute vor Ort noch nachvollziehen - nur eben ohne Bahnübergang. Sehr gut ist das Postenhäuschen und das unmittelbar angrenzende Wärterwohnhaus zu sehen. Mit etwas Fantasie hört man schon den Zug anrauschen, wofür die Barriere gesenkt wurde. Die ganze friedliche Stimmung wurde hervorragend von Urs Naef eingefangen.
24f
Bild oben: Posten 24e. Hier in einer Ansicht aus der Zeit vor der Elektrifizierung, die 1926 erfolgte. Nach rechts geht es in Richtung See. Das Wärterwohnhaus, leicht über der Bahn erhöht, steht neben einem kleinen Rebberg. Beeindruckend sind die Telegrafenmasten, welche nicht nur der Bahn, sondern auch allen möglichen anderen Bedürfnissen, speziell dem sich damals verbreitenden PTT-Telefon dienten. Quer dazu die Stromversorgung. Man sieht kein Häuschen für die Bedienstelle, was darauf hinweist, dass die Bedienung der Barriere im Freien erfolgte und sich das Personal während den Pausen im Anbau aufhielt. Beinahe fotografisch ist dieses Bild von Urs Naef, selbst die damals nicht allzu seltene Abgrenzung zwischen Bahn und Strasse mittels Zementpfählen und hölzernem "Geländer", fehlt nicht. Diese Szene verschwand etwa im Zeitraum 1940-1942, als eine Unterführung den Übergang ersetzte.
24h
Bild oben: Posten 24f, Alte Landstrasse in Obermeilen. Urs Naef zauberte hier eine Szene auf Papier, die noch bis am Donnerstag 17.11.1983 um 09.00 Uhr existierte. Denn danach funktionierte hier noch eine automatische Barriere, bis diese wiederum durch eine Unterführung zwischen 2012 und 2015 ersetzt wurde.
Dieser Posten wurde als letzter Streckenposten auf der Strecke Zürich-Meilen-Rapperswil automatisiert, nur die Barrieren der Haltestelle Küsnacht-Goldbach wurden später umgebaut. Die Anlage hier wies bis zuletzt eine einfache Bauart der Barrieren auf. Die Kabelrolle an der Barriere befand sich auf der selben Achse wie die Schlagbäume. Somit konnte die Barriere mit wenigen Kurbeldrehungen gesenkt und geöffnet werden, was bei dem recht dichten Verkehr auf dieser Strecke für das Personal ein Vorteil war. Bei den vorliegenden Quellen konnte auch kein Abläutesignal (Spindelläutewerk oder ähnlich) gefunden werden. Vermutlich verzichtete man hier auf eine solche Glocke und die Zugsbewegungen wurden komplett über die Zugmeldeanlage angekündigt. Bei den relativ kurzen Distanzen zu den Nachbarstationen (Meilen, links vom Bild und Uetikon rechts) und den schnellfahrenden RABDe 12/12 (im Volksmund auch Goldküsten-Express bezeichnet) wie im Bild zu sehen, waren Zugmeldeanlage schnell zu bedienende Barrieren vorteilhaft.

24g
Bild oben: Posten 24g, Höhe Mutzmalen zwischen Männedorf und Stäfa.  Rechts steht das Wärterwohnhaus, welches auch heute noch steht, in privatem Besitz. Links am Gleis die hölzerne Wärterbude des Postens. Das Personal hier hatte nur diese eine Bahnschranke zu bedienen. Die Baumreihe und der angedeutete Graben hinter Posten und Gleis deutet die Gemeindegrenze zu Männedorf an. Der ganz am Bildrand sichtbare Holzschopf, dessen Schatten über die Strasse reicht, steht auch noch und ist heute sogar renoviert. Die hier zu sehende Strasse führt zum Strandbad Sonnenfeld hinunter und die in der Ferne angedeuteten Radfahrer sind wohl grad unterwegs zu einem feierabendlichen Bad im See. 
Viel ist zu diesem Übergang nicht bekannt. Sicher ist, dass er auch 1954 noch existierte und vermutlich in der Zeit 1955-1959 durch eine Unterführung ersetzt wurde.
Das wiederum sehr stimmungsvolle Bild stammt aus den Zeichnungsstiften von Urs Naef.
24h
Foto mit freundlicher Genehmigung: Museum zur Farb, Stäfa, aufgenommen durch Felix Kägi 1964
Bild oben: Posten 24h. 1964 zeigte sich die Bahnhofstrasse in Stäfa noch etwas verkehrsärmer und doch, der Strassenverkehr rechtfertigte verschiedene Extras an der Barriere unmittelbar nebem Bahnhof Stäfa. Denn, obwohl örtlich bedient verfügte diese Schrankenanlage des Typs Hennigsdorf sogar über eine Glocke und zusätzlich in den schwarzen Dreiecken über die roten Lampen, die beim Senken der Barrieren aufleuchteten. Sichtbar ist beim näheren Schlagbaum die Scheibe ganz unten, welche über den Seilzug angetrieben wurde und wovon aus über ein Gestänge der Schlagbaum und über eine weitere, dünnere Stange auch die Glocke aktiviert wurde. Ganz links unten ist die Laterne der ersten Weiche des Bahnhofes Stäfa auf der Seite Männedorf zu erkennen. Wer ganz genau hinsieht, kann die Umrisse der Barrierenwärterin (vermutlich eine Wärterin) und dahinter das Kurbeltelefon an der Wand erkennen.
24h
Foto mit freundlicher Genehmigung: Museum zur Farb, Stäfa, aufgenommen durch Felix Kägi 1964
Bild oben: Nochmal Posten 24h, diesmal von der Seeseite mit Blick in den oberen Ortsteil von Stäfa. Man könnte meinen, dass man die Barrierenwärterin im Vorraum des Postens sieht, wie sie auf die Durchfart des Zuges wartet. Die wartenden Autos zeigen eindeutig, dass auch dieses Bild 1964 aufgenommen wurde. Knapp drei Jahre später konnte man hier die Geleise nicht mehr überqueren, da weiter rechts eine grosse Unterführung (1966 im Bau) diesen Übergang und jener vom Bahnhof aus bedienten Barriere Seite Uerikon ersetzte. Das Postenhäuschen macht einen recht gepflegten Eindruck.
24h   24h
Diese Fotos bzw. Ausschnitte von Fotos mit freundlicher Genehmigung: Museum zur Farb, Stäfa, aufgenommen durch Felix Kägi 1964
Bilder oben: Detailaufnahmen zum Posten 24h, wie sie selten gemacht wurden!
Links: Die Postentüre und darüber die Posten Nummer. Die Nummer konnte unterschiedlich angebracht werden, entweder über der Türe wie hier, oder aber unter- oder oberhalb der Fenster, die zum Gleis rausgehen, oder in wenigen Fällen sogar zur Strasse hin. Die Nummernschilder waren weitgehend einheitlich aus Metall, leicht gewölbt, mit weissem Emailleüberzug und schwarzer Schrift. Links oben von der Türe die äusseren Telefonglocken. Die Kurbeltelefone wiesen zwar auch Doppelglocken auf, da das Personal jedoch auch mal ausserhalb des Postens arbeiten musste (z.B. Schneeräumung im Winter, kleine Probleme an der Barrierenalage beheben oder die Anlage einfetten usw.), war es wichtig mit diesen Glocken aussen eventuelle Telefonanrufe besser höhrbar zu machen.
Rechts:  Hier sind mehrere Einzelheiten einer Hennigsdorfer Anlage sehr gut zu erkennen: Das Gegengewicht. Die runde Scheibe, die als Kabelrolle für den Drahtzug diente. Auf einer Seite wies diese Scheibe einen Ring "Zähne" auf, welche das Gestänge (ganz rechts aussen) anhoben und fallen liess - so wurde die Glocke aktiviert, auf der Gleisseite befand sich eine weitere Stange, welche durch die Bewegung der Scheibe den Schlagbaum auf der Seite des Gegengewichtes anhob (und zu senken) oder herunterzog (um zu heben). Zusätzlich findet man gleisseitig (auch auf dem Bild links) den "Lichtschalter" für die Schlagbaumbeleuchtung, die dünne Stange vom "Lichtschalter" zum Schlagbaum bewegte sich mit dem Schlagbaum und ab einer gewissen Schräge (meist etwa 20-25%), wurde im Kästchen ein Stromkreis geschlossen, womit das Licht am Schlagbaum anging. Beim öffnen der Barriere wurde der Stromkreis wieder unterbrochen und das Licht löschte. Dieser Schalter wurde auch gebraucht, um den Stromkreis zu Signalen zu schliessen bzw. zu unterbrechen, falls die Barriere signalabhängig war.
24h

Unten links
: Hier beim postenseitigen Schlagbaum ist das Antriebsgestänge für den Schlagbaum noch etwas besser zu sehen. . Dazu auch der mit Blechen gedeckte Kanal durch welchen die Drahtzüge aus dem Posten (links) zur Umlenkrolle (quadratisches Blech) und von dort läuft ein Drahtzug direkt zur Kabelrolle, der andere Drahtzug "holt" nach hinten aus (Richtung Fotograf), um dann nach einer weiteren Umlenkrolle unter dem Gleis hindurch zum 2. Schlagbaum zu führen.
Blickt man links oder rechts am Schlagbaum vorbei, fallen u-förmige Bögen auf. Dies ist etwas, was in der Schweiz nicht sehr oft anzutreffen war, aber wofür die meisten Anlagen eigentlich eingerichtet gewesen wären. Es handelt sich um Metallketten, welche am unteren Ende des unteren Gitterholmes und dann beidseitig am Barrierenbock befestigt waren, sie verhinderten, dass bei starkem Wind das Hängegitter nicht zu stark in Bewegung geriet und damit Personen und Fahrzeuge schädigen konnte. Ein nicht zu stark schwingendes Hängegitter erleichterte auch dem Personal die Arbeit, die Barriere war besser unter Kontrolle zu halten.
In Deutschland ist diese Vorrichtung in verschiedenen Ausführungen bei fast allen Schrankenanlagen mit herkömmlichen Schlagbäumen ganz normal.
24i
Foto mit freundlicher Genehmigung: Museum zur Farb, Stäfa, aufgenommen durch Felix Kägi 1964
Bild oben: Posten 24i. Die Platzverhältnisse zwischen Wärterwohnhaus und Gleis waren sehr beengt, weshalb hier auch kein grosses Postengebäude errichtet wurde. Jenseits des Geleises steigt das Gelände steil an, was auch für die Bepflanzung mit Weinreben ideal war. Etwas erhöht sieht man die reformierte Kirche von Stäfa. Auch dieser Posten bediente nur eine Barriere. Durch die Scheibe erkennt man den Griff einer batteriebetriebenen Handlampe, die vermutlich auf einen kleinen Brett stand, dann muss wohl darunter auch die rote Fahne gestanden haben. Die Lampe wurde bei Nacht anstelle des Handzeichens mit der grünen Scheibe zum Lokführer zeigend verwendet. In Notsituationen, um den Zug anzuhalten, musste die rote Scheibe der Lampe dem Lokführer gezeigt werden. Das Postengebäude bestand nur aus einem Raum, mit einem Holzofen, dem Kurbelstock, einem kleinen Tischchen und einem Stuhl und in den 1950ern und bis zur Aufhebung etwa 1965 einer Zugmeldeanlage. Die Toilette befand sich im Wärterwohnhaus dahinter. An der Rückwand des Postens stand überdies der Kasten (die Blechhütte) worin die Leitungen für das Telefon, den Streckenblock usw. durchführten. Das Abläutesignal stand auf halbem Weg zwischen Posten und Wohnhaus. Dieser Posten soll etwa 1965 aufgehoben worden sein.  Die Aufschlagständer für die Schlagbäume gehören schon eher zur "modernen geraden Form", denn die älteren Gabeln waren noch nach aussen gebogen. Hier war der Strassenverkehr wohl eher bescheiden, so reichten die einfachen Rückstrahldreiecke um die Barriere auch bei Nacht ausreichend sichtbar zu machen.
24i
Foto mit freundlicher Genehmigung: Museum zur Farb, Stäfa, aufgenommen durch Felix Kägi 1964
Foto oben: Posten 24i. Dieses Bild wurde von der Anhöhe zum Weinberg gemacht. Es zeigt einige Einzelheiten, die oben nicht gut zu sehen sind. So dass sich die Kabelrolle für den Drahtzug der Schlagbäume auf der Achse der Schlagbäume befindet, was beim Schlagbaum beim Posten gut zu sehen ist. Demnach liess sich diese Barriere mit nur etwa 4 Kurbelumdrehungen senken oder heben. Der "Kamin" des Postens war ein einfaches Blechrohr mit einer "Kappe" damit Regenwasser den Ofen nicht löschen konnte. Das Glockensignal verfügte über eine Spitze und das Wärterhaus ist gut zu sehen.  Der hölzerne Schopf schräg rechts hinter dem Wohnhaus muss ursprünglich der Aufenthaltsraum des Postens gewesen sein, man kann sogar noch die Telefonglocke über der Türe erkennen. Folglich wurde in den Anfangsjahren noch im Freien gekurbelt. da die Hortensien hinter dem Posten fehlen und die Büsche und Bäume kein Laub tragen, wurde dieses Bild entweder im Winter vor oder nach dem oberen Bild gemacht. Da der Personenzug noch mit alten Wagen und Lok gefahren wird, muss das Bild eindeutig vor 1965 gemacht worden sein, denn da begannen die neuen RABDe 12/12 (als Goldküsten-Express bezeichnet) den Verkehr zu übernehmen.

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