BARRIERENPOSTEN IN DER SCHWEIZ
DIETLIKON
 
Dietlikon1
Urs Naef gelangte an diese 2 Bilder aus dem Fotoarchiv Karl Würmli aus Dietlikon und durfte sie für diese Seite weitergeben. Vielen Dank allen Beteiligten!
Oben sieht man den Stationsposten Dietlikon im Grossformat, wie er bis in die späten 1960er Jahre bestand (das Bild entstand jedoch in den 1950ern), bevor die Strasse verbreitert wurde und die Bedienung der Barriere in einen neuen Vorbau am Postengebäude verlagert wurde. Gut zu erkennen sind hier das Postengebäude (die sichtbare Türe auf der Rückseite der Bude war der Zugang zur Toilette). Rechts davon das Spindelläutewerk, welches alle Zugsbewegungen auf dem Streckenabschnitt Dietlikon-Wallisellen ankündigte. Das Gelände des Postens ist eingezäunt und wurde auch als Garten genutzt (wie so oft). Der Kurbelstock steht zwischen der Barriere und dem Gleis. Es handelte sich noch nicht um eine Barriere des Typs Bruchsal, sondern um eine deren Kabelrolle sich auf der Achse des Schlagbaumes befand. Somit reichten etwa 4 Kurbelumdrehungen, um die Schlagbäume runter oder rauf zu kurbeln, dafür blieben sie jedoch immer etwas in Schräglage. Das Bild wurde vom Garten auf der anderen Strassenseite aufgenommen, deshalb sieht man 2 Zäune hintereinander. Mit der Erweiterung der Strasse entfiel jedoch der Vorgarten des Postens.
Dietlikon2
Nochmals aus dem Fotoarchiv Karl Würmli, Dietlikon (siehe oben) eine Ansicht des 2. Schlagbaumes Seite Alte Dübendorferstrasse. Hier sieht man sehr gut, dass sich die Kabelrolle auf der Achse des Schlagbaumes befand und es sich daher nicht um eine Anlage des Typs Bruchsal handelte. Dies änderte sich mit der Verbreiterung der Strasse, als neue Schlagbäume des Typs Bruchsal auf die rechte Seite der Strasse gestellt wurden. Die neuen Schlagbäume erhielten auch Warndreiecke, die hier noch fehlten.
26f
Bahnübergang im Schönenhof, ehemals Posten 26f. Auch wenn sich dieser Übergang bereits auf dem Gemeindegebiet von Wallisellen befand, die Grenze verläuft etwa am linken Bildrand, soll er hier erscheinen. Denn die Barriere dieses Überganges wurde vorübergehend vom obigen Stationsposten in Dietlikon bedient.
Doch der Reihe nach: Bis in die 1960er Jahre bestand hier der eigenständige Posten 26f. Damals befand sich die Barrierenanlage auf der rechten Seite der Geleise. Es war der einfache Typ, der direkt an der Barriere mit wenigen Kurbelumdrehungen bewegt wurde. Etwas weiter rechts, auf der hier ersichtlichen Anhöhe befand sich ein einfaches Häuschen als Aufenthaltsraum und eine primitive Treppe, weitgehend aus Holz, führte hinauf. Im Zuge von Rationalisierungen und beim Umbau des Stationspostens Dietlikon, wurde eine Barrierenanlage des Typs Bruchsal errichtet, die auf die linke Strassenseite zu stehen kam. Mit dem kommenden Wegfall des Postens in Dietlikon wurde die Bedienung dieser Barriere etwa 1973/74 an den Bahnhof Wallisellen übergeben. Um einen solch langen Drahtzug zu vermeiden, wurde links der Barriere (im Bild zu sehen) eine elektrische Winde aufgestellt, die per Knopfdruck von Wallisellen aus bedient wurde, wobei grundsätzlich nur noch in Zugpausen von mehreren Minuten die Barriere geöffnet wurde. Es ist nicht genau bekannt, wann der Übergang definitiv und ersatzlos geschlossen wurde. Es muss noch Ende der 1970er geschehen sein.
Das von Urs Naef geschaffene, wiederum unvergleichliche Bild zeigt die Situation in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Elektrische Winde links. Die Postenbude war bereits abgebrochen. Eine Person hat soeben den Übergang überquert und geht zwischen dem Wäldchen und dem ehemaligen Bauernhaus zur Neuen Winterthurerstrasse hinunter.
Von diesem Übergang gab es Interessantes und Trauriges:
Interessant war, dass auf der Anhöhe des Postens früher viele unter Schutz stehende "Pfaffenhüte" gediehen. Im Herbst bestaunte man die vielen, allerdings giftigen, roten Früchte.
Sehr traurig war, dass sich an diesem Übergang in den 1970ern ein Schuljunge aus Wallisellen unter einen durchfahrenden Zug warf.
 
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